Aufstehen zum Leben: DJK-Wallfahrt 2015

wall 005Zum 32. Mal trafen sich die DJKlerinnen und DJKler zur diesjährigen DJK-Sportler- und Familienwallfahrt zum Annaberg bei Burrweiler am Samstag, dem 10. Oktober 2015. Pfarrer Michael Kühn, Geistlicher Beirat im DJK-Sportverband, und Diplom-Theologe Rainer Mäker begrüßten die Wallfahrer/innen in der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung.

Mäker begann mit einige Sprichwörtern zum Thema „Aufstehen“: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Oder: Früh mit den Hühnern zu Bette und auf mit dem Hahn um die Wette. „Schön, dass Sie, dass ihr aufgestanden seid trotz des trüben Wetters, um sich auf den Weg durch die Weinberge zur Annakapelle zu machen, um gemeinsam zu beten, zu meditieren und Gottesdienst zu feiern.“

Er erinnerte an die Israeliten, die zu ihrer 40 jährigen Wüstenwanderung in Ägypten aufstehen und losgehen mussten ins ferne gelobte Land. Überzeugungsarbeit war notwendig, die Menschen zum Aufstehen, zum Aufbruch zu bewegen. Damals spricht Jahwe Moses aus dem Dornbusch an: „Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und den Klageschrei gegen ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, wo Milch und Honig strömen“. (Ex 3, 7-8) Gott spricht Mose an, von ihm geht die Initiative aus, er gibt ihm die Zusage, dass er an seiner Seite stünde, denn Moses weiß um die Zweifel seiner Landsleute nur zu gut.

Schließlich bricht das Volk auf. Allerdings bleiben die Zweifel bei vielen bestehen. „Es ist oftmals nicht einfach, aufzustehen, aufzubrechen, sich aufzumachen auf einen Weg, dessen Strecke ich nicht genau kenne. Zweifel belasten mich, habe ich ein oder besser: das Ziel vor Augen, eine Hoffnung, eine Sehnsucht im Herzen?“

Während zweier Stationen vertiefte Mäker die Thematik: Für wen stehen wir auf in unserer Gesellschaft: Flüchtlinge, Asylanten, zu kurz gekommene? Im gemeinsamen Gebet wurde der Weg zur Annakapelle hinauf gegangen.

Der Geistliche Beirat des DJK-Sportverbandes, Pfarrer Michael Kühn, feierte den Festgottesdienst mit den Wallfahrer/innen. In seiner Predigt blickte er auf das Thema, welches ja auch den ökumenischen Kirchentag 2015 überschrieben hatte, und vertiefte es mit Blick auf Jesu Mahl beim Zöllner Mattäus. „Es ist wichtig zu schauen, wann wir aufstehen müssen und unsere Stimme erheben. Aufstehen im Leben! Manchmal sind wir Menschen schön bequem und warten und warten und warten. Wir können das Leben auch mit warten verbringen. Aber die Chancen bieten sich mir einfach nur in meinem Leben. Jesus ruft mich in meinem Leben. Mit meinen Fähigkeiten. Er ruft mich so wie ich bin um einfach bei mir zu sein.“ Jesus definiert das Aufstehen mit dem Wort Barmherzigkeit. „Barmherzigkeit ist ein Kernwert unseres Tuns. Barmherzigkeit heißt eigentlich jedem immer und überall das Gute, das Herz zuwenden. Das eigene Herz. Voll Gutem. Nicht anderes geschieht in jeder Begegnung mit Jesus. Wir stehen auf für die Entfaltung des Menschen, für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden.“ Er forderte auf aufzustehen für die Flüchtlinge, gegen alle braunen und menschenverachtenden Parolen. „Viele berufen sich auf eine abendländische Kultur, aber pflegen selbst das Christentum, die Grundlage der abendländischen Kultur nicht mehr.“

Im Anschluss lud er zu einer Agapefeier ein, bei der die Wallfahrerinnen und Wallfahrer die mitgebrachten Früchte, das Brot und den Wein gemeinsam verzehrten.

Bilder