DJK DV Passau trauert um Vorsitzenden Klaus Moosbauer

DJK DV Passau trauert um Vorsitzenden Klaus MoosbauerBüchlberg. Plötzlich und völlig unerwartet ist der Vorsitzende des DJK Diözesanverbandes Passau, der Büchlberger Klaus Moosbauer im Alter von 72 Jahren verstorben. Der bekannte Sportfunktionär führte im DJK Diözesanverband des Bistums Passau über 75 DJK-Vereine mit etwa 34 000 Mitgliedern. Dabei steht das Kürzel „DJK“ für Deutsche Jugendkraft. Jugendkraft meint die Summe aller positiven, kraftvollen und kreativen Eigenschaften der Jugendzeit. Aufgrund seiner überragenden Verdienste im Ehrenamt wurde dem Verstorbenen im November 2012 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen, das ihm Staatsminister Bernd Siebler im Damenstift von Osterhofen feierlich überreichte. Der Minister lobte Klaus Moosbauer damals ganz besonders für sein Eintreten für die Werteorientierung in Sport und Gesellschaft, die Förderung der Jugend- und Behindertenarbeit, aber auch die Ausbildung der Führungskräfte in den DJK-Vereinen, wofür der Verstorbenen ganz besonders stand. So gibt es seit fast 20 Jahren schon die Bayerischen Behindertenmeisterschaften und das Internationale Turnier im Rollstuhltennis in Moosbauers Heimatverein DJK TC Büchlberg, den er mitgegründet und 36 Jahre lang als 1. Vorsitzender geleitet hat und dessen Ehrenvorsitzender er bis heute war. Dank Klaus Moosbauer wird dort nicht nur von Inklusion geredet, dort wird sie vielmehr vorbildhaft gelebt.

Vom Ministranten zum Vereinsvorstand

Klaus Moosbauer war in vielfältiger Weise gesellschaftlich engagiert. „Ich habe 20 Jahre lang als Ministrant in meiner Heimatpfarrei Büchlberg gedient und war 19 Jahre lang aktiv in der Jungen Union“, erzählte er gerne über seine Kindheit und Jugend. Daneben war er viele Jahre in der Katholischen Jugend engagiert und hat es dabei bis zum Pfarrjugendführer gebracht. Beruflich hat es den jungen Mann zunächst in eine Bank gezogen, wo er Bankkaufmann lernte. Später wurde er Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Büchlberg. In diese Zeit fiel die Idee, dem Tennisboom folgend, einen Tennisclub zu gründen. 1971 hob er mit Gleichgesinnten den DJK Tennisclub Büchlberg aus der Taufe, den er von 1976 an 36 Jahre lang als Vorsitzender führte.

In dieser Zeit nahm der Verein unter Moosbauer einen enormen Aufschwung. Als die größten Taten dürften wohl der Bau der vier Außenplätze, einer Tennishalle mit drei Plätzen, eines Vereinsheims und die Integration behinderter Tennisspieler, die ihren Sport im Rollstuhl ausüben, in die Vereinsgeschichte eingehen. Besonders lobenswert waren auch die große Eigenleistung, die der Verein dabei erbrachte und die Einbindung des Behindertensports, für den Moosbauer im Jahre 1992 eine eigene Abteilung eingerichtet hat. Als Dank erhielt er den Ehrenvorsitz des DJK Tennisclubs verliehen. Bei seinem Abschied meinte sein Nachfolger Helmut Schenk sehr treffend: „Du verlässt wohl die Brücke, aber nicht das Schiff“, und so brachte sich der Geehrte auch weiterhin äußerst engagiert in seinen Heimatverein ein.

Wirken im DJK Verband

Als Vorstand eines DJK Vereins war Moosbauer natürlich bei allen Veranstaltungen des Diözesanverbandes Passau nicht nur dabei, sondern brachte sich vorbildlich in den DJK-Gedanken ein. Im Jahre 1996 haben ihn die Vereinsvertreter deshalb zum stellvertretenden Diözesanvorsitzenden gewählt, 1999 übernahm er den Diözesanvorsitz und war damit schlagartig für diesen riesigen Sportverband mit seinen damals rund 33 000 Mitglieder zuständig. Schnell zeigte sich, dass die Verantwortlichen eine gute Wahl getroffen hatten, besaßen doch die Vereine mit ihren Anliegen für Moosbauer stets oberste Priorität. Mancher Verein erinnert sich noch gerne an die Unterstützung Moosbauers bei diversen Projekten. Der Verstorbene blickte aber auch über den Tellerrand seines Sportverbandes hinaus. So organisierte er zusammen mit den Diözesen Budweis in Tschechien und Linz in Oberösterreich alle Jahre gemeinsame Familiensportwochen.

Von 2001 an bekleidete der Verstorbene bis zu seinem Ruhestand 2012 auch in Personalunion das Amt des hauptamtlichen Diözesan-Geschäftsführers mit Sitz am Domplatz in Passau, das heute Ralph Müller innehat. Von diesem Areal aus gibt es durch das Zentrum von Passau seit dem Jahre 2000 einmal jährlich den Domlauf mit zuletzt weit über 1000 Teilnehmern, der von Klaus Moosbauer ins Leben gerufen und federführend organisiert wurde. Im Jahre 2003 wurde Moosbauer auch zum Präsidenten des DJK-Landesverbandes Bayern mit seinen 427 Vereinen und 210 000 Mitgliedern gewählt, dessen Ehrenpräsident er bis zu seinem Tode war.

Ehrungen

Eine Vielzahl von Ehrungen erfuhr der engagierte Funktionsträger, darunter die Silberne Bürgermedaille seiner Heimatgemeinde Büchlberg (2006), den Sportpreis des Landkreises Passau (2014), das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten (1994) sowie das DJK-Ehrenzeichen in Gold (2006). Die Katholische Kirche ehrte Moosbauer unter anderem 2012 mit dem päpstlichen Orden „Ritter vom Heiligen Silvester“. Der damalige Bischof Wilhelm Schraml meinte seinerzeit bei der Ordensverleihung anerkennend: „Die DJK ist bei ihnen in guten Händen, sie haben dem Verband ein Profil verliehen“. Unter Klaus Moosbauer wurde der DJK-Sport-Gedanke „Sport, Gemeinschaft und Glauben“ in den DJK- Vereinen des Bistums Passau tatsächlich gelebt.

Persönlichkeit des Verstorbenen

Klaus Moosbauer war ein geselliger Mensch. Er liebte es, unter Gleichgesinnten zu sein, mit ihnen zu feiern oder Ausflüge und Reisen zu unternehmen. Geradezu legendär sind dabei die vom DJK-Diözesanverband angebotenen Reisen in interessante deutsche und europäische Regionen, die der Verstorbene federführend organisierte und leitete. Dabei zeigte er in geselliger Runde gerne sein Können als begeisterter Sänger mit seiner fast unerschöpflichen Textsicherheit bei Volksliedern und Oldies. Der Verstorbene beeindruckte aber auch durch sein Pflichtbewusstsein und seine akribische Arbeitsweise, selbst Schwieriges anzupacken war für ihn mit seinem großen Organisationstalent eine Selbstverständlichkeit.

Klaus Moosbauer war aber auch ein tief religiöser Mensch. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, den Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Größere Veranstaltungen der DJK oder die Jahreshauptversammlungen der Vereine wollte er stets mit einem Gottesdienst verbunden wissen. Der unverheiratete Klaus Moosbauer wird seinen Angehörigen und der DJK-Familie sehr fehlen. Sie alle trauern um einen lieben Menschen.   

(Bericht und Foto von Josef Heisl, sl, Nr. 2464)